Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


1111:acre

Acre (Dorf)

Dorf in Rosin in Lehen Berceaux, am Ende des Falaisever und an der Cote Sauvage gelegen.
Ca. 110 Einwohner.
Dem auf dem Festland befindlichen Dorf ist die Insel Surtisse vorgelagert.
10 Meilen östlich befindet sich der Monticule de Roi.

Wie man nach Acre kommt

Auf dem Landweg: Auf dem Landweg ist dies nur über den Falaisever von Morville möglich. Dieser Weg ist allerdings den Gezeiten unterworfen, die ihn an bis zu drei Stellen (zwischen Morville und Acre) mal mehr, mal weniger überfluten. Nach einem heftigen Sturm ist er manchmal wochenlang verschüttet. Ohne erfahrenen Führer ist es sehr gefährlich. Der Weg ist zudem in schlechter Zustand und mit einem Wagen nur sehr umständlich zu befahren. Nach Norden: Höhnisch sprechen die Einwohner gerne vom Sentier Sans Revoir nach Froschen und erzählen von gestrandeten Schiffen voller Gold. Gleichzeitig weissen sie daraufhin, dass sie von keinem Glücksritter, der diesen Pfad begangen hat, jemals wieder gehört haben. Es gibt einen Trampelpfad bis zum Monticule de Roi, danach ist nur noch Sand, Steine und Meeresrauschen…
In den Evforet zu gelangen, ist bei Acre fast ummöglich, da dort die Felsen besonders steil sind. Man müßte schon ein besonders guter Kletterer sein oder fliegen.

Auf dem Wasserweg: Das direkte Anlanden größerer Schiffe ist wegen der Untiefen vor Acre nicht möglich. Nördlich des Dorfes weht oft ein starker Wind, südlich davon ist die Strömung sehr stark und drückt die Schiffe gegen das felsige Ufer. Es braucht also schon einen erfahrenen Seemann, um bei Acre vor Anker zu gehen und ein Beiboot sicher zum Dorf zu bringen.

Anmutung, Aussehen

Acre ist ein hässliches, feuchtes Dorf, sandig und ungemütlich. Die Häuser sind aus Treibholz gebaut, die Dächer mit getrockneten Dünenschilf gedeckt. Der Falaisever führt von Südosten zum Dorf hin, durchquert es und endet an einem morschen, halbversandeten Holzsteg. Am Ortseingang gibt es drei Steintafeln mit den Namen aller Glücksritter, die nach Norden weiterzogen. Die älteste ist schon sehr verwittert, aber insgesamt sind ca. 150 Menschen und andere Humanoide aufgezählt, davon über 60 namentlich. Darunter drei rimanische Militärpatrouillen, zwei entfernte Verwandte des früheren Königs, ein gelber Magier, ein Gruppe von fünf Zwergen und eine „Femme d‘elf, qui venirait seule et disait rien“ (Originalzitat auf der Tafel).
Die Einwohnerzahl hat in den letzten 50 Jahren um 20% abgenommen. Unbenutze Hütten zerfallen schnell oder ihr Holz wird anderswo verbaut.

Wirtschaft

Landwirtschaft wird kaum betrieben, viele Familien halten sich Ziegen. Für Kühe ist das Klima zu unwirtlich, außerdem sind kaum Weideflächen vorhanden. Ein bisschen Kohl wird angebaut. Etwa fünf Meilen südlich von Acre, nahe am Falaisever und der Steilküste haben drei Bauernfamilien den Boden in mühsamer Kleinarbeit den Boden halbwegs in einen Zustand gebracht, der den Anbau von Kohl und Rüben gestattet. Man nennt sie die L‘Ombres. Der Ertrag geht jedoch kaum über den Eigenbedarf hinaus. Es gibt keinen Brunnen, man ist auf Regenwasser angewiesen und einige Rinnsale, die die Steilküste herunterkommen.
Ansonsten wird mit kleinen Booten Fischfang betrieben, was nicht jeden Tag möglich ist. Krabben und Muscheln werden gesammelt. Es gibt nichts, was es wert wäre, exportiert zu werden.
Markt findet nur noch unregelmäßig statt.
Die Einwohner von Acre leben auch von angeschwemmten Strandgut. Hin und wieder wird ein gestrandetes Schiff geplündert. Das Plündern ist zwar bei hoher Strafe verboten, weil das Gut havarierter Schiffe per Gesetz dem Lehnsherrn gehört, es wird aber dennoch gemacht. Immerhin scheinen die Zeiten vorbei zu sein, in denen die überlebenden Seeleute erschlagen werden. Die Beute gehört dem, der sie findet und tragen kann. Wegen der Plünderungen kommen manchmal seltsame und exotische Dinge von Acre nach Marisole und Trêtoir.
Zur Zeit versuchen einige Dorfbewohner jedem Fremden rimanische Waschschwämme und getrockneten Lorbeer aus Arivio zu verkaufen. Beides verlor ein rimanisches Handelsschiff auf dem Weg nach Deutschen in einem Sturm und wurde kürzlich bei Acre angeschwemmt. Desweitern sind aus einem früheren Fund noch einige hochwertige deutsche Tabakspfeifen aus Waldstadt im Umlauf.

Politik

Das Sagen in Acre hat der Wirt Halvord Roquet, der auf alles ein Auge hat.
Die Steuereintreiber aus Marisole kommen nicht jedes Jahr nach Acre durch und dann finden sie zudem kaum etwas vor, was sich einzutreiben lohnt. Es ist in der Vergangenheit sogar schon vorgekommen, dass die Einwohner einen Führer dafür bezahlen, dass er den Steuereinahmetrupp auf dem Falaisever ertrinken lässt.
Der derzeit anwesende Leutnant der königlichen Garde hält sich aus dem Dorfgeschehen weitgehend heraus, da die Truppe bereits seit Jahren ihre Kraft darauf konzentriert, aus Treibgut eine funktionierende Destille zu bauen.

Spiritualität

Bis auf eine Ausnahme bekennen sich alle Bewohner von ganzen Herzen zur blauen Magie. Der junge, blaue Kleriker Raymond (*1079) ist geistiger Anführer der Einwohner von Acre. Ausnahme ist der im Jahre 1063 aus dem Kloster Rose Vert verstoßene Miró Danielle (*1041).
Die drei Bauernfamilien, die L‘Ombres sind zwar bekennende „Blaue“, zeigen aber auch Sympathien für die grüne Magie.

Kneipen, Herbergen, Gaststätten

Das „Mal de Mer“ ist die einzige Herberge des Dorfes, welche aber eher den Eindruck einer Spelunke macht. Der Wirt heißt Halvord Roquet. Wer den Alkohol hat, hat in Acre viel Macht.

Militär

Es gibt auf einer kleinen, felsigen Anhöhe direkt beim Dorf einen Beobachtungsturm mit einer kleinen Einheit der königlichen Armee, meist nur vier bis fünf Mann (ein Sergeant und drei bis vier Mannschaftsdienstgrade, zwei Pferde). Auf dem Turm kann bei Bedarf ein Leuchtfeuer entzündet werden. Die Versetzung nach Acre gilt mit als das Schlimmste, was es in der königlichen Garde gibt. Entsprechend kommen auch nur Strafversetzte nach Acre. Der Dienst dort dauert in der Regel drei Jahre. Die Soldaten machen in Aussehen und Benehmen meist keinen guten Eindruck.

Die Menschen von Acre

Verhärmte, dürre Gestalten mit wettergegerbten Gesichtern. Rotznasige, schmutzige Kinder in Lumpen. Die Menschen von Acre sind außerdem sehr misstrauisch gegenüber Fremden, weil sie nicht wollen, dass man weiß, dass sie von Strand- und Plündergut leben. Sie sind lieber unter sich. Unter ihrer rauen Schale sitzt meist ein harter Kern.
Freunde kann man sich aber schnell machen, wenn man alkolholische Getränke dabei hat. Auch Kleriker und Magier der blauen Magie sind willkommen.

Etymologie

âcre = ätzend, beißend

1111/acre.txt · Zuletzt geändert: 2020/08/12 10:38 (Externe Bearbeitung)