(auch: Wilde Küste)
Teilweise starke Winde aus Nordwest und eine warme südliche Strömung lassen hier das Meer toben. Große Wellen schlagen unaufhörlich an die Steilküste, die ihre höchste Stelle ca. 5 Meilen nördlich von Morville aufweist (ca. 60 Meter) und dann Richtung Morville stark abfällt. Danach steigt sie auf ein Niveau von durchschnittlich 10 bis 20 Meter. Nach Parlance, welches wieder auf Meeresniveau liegt, steigt die Küste auf ca. 20 bis 30 Meter an. Ca. 3 Meilen vor Chateauvert flacht sie dann langsam ab. Die Steilküste bietet im Winter für die angereisten Zugvögel aus dem Norden einen sicheren Nistplatz.
Zahlreiche Löcher und kleinere Höhlen in unterschiedlicher Höhe und Größe dominieren das Bild dieser Steilküste. Das größte Loch befindet sich zwischen Acre und Morville in einer Höhe von ca. 20 Metern. In alten Seemannsgeschichten erzählt man sich, das dort ein blutrünstiges, drachenänliches Geschöpf mit zwei Köpfen hausen soll, das unschuldige Seefahrer samt Schiff verschlingt.
Vor allem im nördlichen und mittleren Abschnitt ist es für den Schiffsverkehr recht gefährlich, deshalb wird diese Passage nur am Tage befahren. Außerdem wird eine Route bevorzugt, die etwas weiter weg von der Küste verläuft, nah an Anjon vorbei und dann wieder Richtung Festland nach Chateauvert und Marisole. Trotzdem ist auch diese Route nicht ungefährlich. Viele Untiefen und scharfe Felsspitzen knapp unterhalb der Wasseroberfläche sind schon so manchen Kapitän zum Verhängnis geworden.
Im südlichen Teil der Küste beruhigt sich das Meer langsam. Zwischen Parlance und Anjon sind Schiffsüberfahrten möglich.
Das bekannteste verschwundene Schiff, war das Midländische Handelsschiff Bruchsal. Auf den Weg von Schippenburg nach Marisole war es im Onil, des Jahres 1105 irgendwo hier verschwunden. Eine über mehrere Wochen angelegte Suchaktion der Rosinischen Königsflotte und Midländischer Schiffe blieb erfolglos. Der einzigste Hinweis kam von Fischern aus Acre, die die Bruchsal noch Tage zuvor in die Passage Richtung Süden einfahren sahen. Es wurden zwar mehrere zerborstene Fässer und reichlich Treibholz an der Küste entdeckt, die aber nach ihrem Zustand zu beurteilen, schon mehrere Monate oder sogar Jahre hier umhertrieben. Kein Hinweis auf ein kurz zuvor gesunkenes Schiff.