Dorf in Rosin, im Lehen Pays de Verdure und am Pan Sylve sowie an der Via Silva gelegen. Es liegt etwa 25 Meilen südwestlich von Bourdon.
Ca. 120 Einwohner.
Das Dorf befindet sich am Nordufer des Pan Sylve, an der die Via Silva in einer Furt den Bach durchquert. Am Südufer befindet sich ein Turm des örtlichen Lehnsherren, das Château Dizaine, und nur ein weiteres kurzes Stück weiter südlich ein Steinbruch.
Von Süden wie vom Norden her über die Via Silva. Es gibt einen schlechten Pfad nach Grenadine. Der Pan Sylve ist selbst mit kleine Booten nicht zu befahren.
Vom Süden her mutet die Ansicht des Dorfes mit dem Turm und Fluss fast idyllisch an, vom Norden her nicht, denn dort steht ein mausgraues Dorf vor dem Hintergund des kahlen Steinbruchhanges.
Im Dorf selbst bestechen die Häuser durch ihre robuste steinerne Bauweise, die Wege und Gassen dazwischen sind oft sehr ausgewaschen und manchmal verdreckt.
Die Dörfler sind einfache Menschen, die allesamt der grünen Schule der Magie anhängen, aber meistens nicht besonders fromm sind. Man schätzt einen guten Schluck Rotwein, den sich viele aber nicht leisten können. An höherprozentigem wird ein einfacher, manchmal auch auch doppelt gebrannter Kornschnaps getrunken, der von mittlerer Qualität ist.
Das Verhältnis zum Nachbardorf Dernière ist gut, da nicht wenige Familien von dort herkommen.
Das Dorf hat einige gute und erfahrene Maurer hervorgebracht, Kenner im ganzen Land schätzen deren Fähigkeiten. Manch junger Maurer ist mit seiner Familie in den letzten Jahren nach Trêtoir gezogen und hat dort Arbeit gefunden.
Zum Verhältnis der Dorfbevölkerung zum Château Dizaine siehe im gleichnamigen Kapitel.
Adlige und ihr Gefolge haben gute Chancen, im Wirtschaftsgebäude des Château Dizaine unterzukommen. Man verlangt kein Übernachtungsgeld, wünscht aber, das ein Geschenk für den Baron in Bourdon dagelassen wird, sofern der besuchende Adlige nicht nach Bourdon weiterreisen möchte.
Während der Jagdsaison im Evforet ist es Tradition, das die Jagdgruppen Rast in Rocetrouler machen. Der Baron von Bourdon lädt hierzu ein. In dieser Zeit steht das Dorf Kopf, alles ist auf eine opulente Verköstigung der adligen Jagdherrn und deren Gefolge ausgerichtet. Diese übernachten aber nur in Ausnahmefällen in Rocetrouler.
Außerhalb der Jagdsaison gibt es neben dem Château Dizaine zwei weitere Möglichkeiten, zu übernachten:
In einer alten, zugigen Scheune am Fluss. Stroh wird einmal im Jahr erneuert. Ein kleiner Steg führt ans Wasser des Pan Sylve und dient als Waschgelegenheit. 3 Pfennig pro Gruppe, zu zahlen an den Dorfvorsteher.
Die „Herberge Verdure“. Eigentlich nur während der Jagdsaison auf größere Gruppen zahlender Gäste eingestellt. Außerhalb kann es etwas dauern, bis jemand auftaucht und (vielleicht) aufschließt und die Herberge bewirtschaftet. Übernachtungspreise Verhandlungsache. Während der Jagdsaisons dreimal so hoch. Der Wirt (Jean Blanc) hat eine Vorliebe für amazonenhafte Frauen. Falls diese die Preise verhandeln wird es billig und der Service gut.
Die Dorfbevölkerung von Rocetrouler trifft sich im ehemaligen Kuhstall der Witwe Taupe zu Schwatz, Dünnbier und Doppelkorn. Der Kuhstall ist seit Jahren eine provisorische Kneipe. Da er ziemlich versteckt in einem verwinkelten Hinterhof liegt, gelangt man ohne die Führung eines Einheimischen nur schwer dorthin. Adlige sind dort nicht gerne gesehen.
Der Steinbruch wird nicht ganzjährig bewirtschaftet, da die Nachfrage in der Umgebung dafür nicht ausreichend ist. Steine aus dem Steinbruch sind vor allem in Dorf selbst, im Château Dizaine und auch in Dernière und Bourdon verbaut.
Die Bewohner von Rocetrouler leben hauptsächlich von Ziegen und Schafen, außerdem wird Getreide angebaut.
Das Château Dizaine ist eigentlich nur ein robuster Turm. Er ist aus massiven Steinen gefertigt und etwa 12 Meter hoch. Er hat ein leicht eliptisch geformtes Fundament mit einen Durchmesser von 9-10 Metern, an der Krone nur geringfügig geringer. Im Volksmund heißt er „Le Fût“ (Die Tonne).
Normale Turmbelegung ist ein Ritter, ein Knappe und drei bis vier Mann weitere Besatzung.
Zum Turm gehört noch ein eingeschossiges Wirtschaftsgebäude von ca. 80qm Grundfläche und ein Stall für ca. ein Dutzend Pferde.
Die Besatzung des Château Dizaine ist auch für die Eintreibung der Steuern im südlichen Teil des Pays de Verdure zuständig.
Das Verhältnis der Dorfbevölkerung zum Château Dizaine ist zwiespältig: Einerseits stöhnt man über die hohen Abgaben an die Lehensherren, deren unmittelbare Repräsentanten die Turmbesatzung darstellt. Andererseits haben fast alle Soldaten des Turms Familien im Dorf und man ist froh, dass man Banditenüberfällen nicht schutzlos ausgeliefert ist.
Ürsprünglich „Roc-et-Rouler“, welches die Namensherkunft deutlicher macht: „Roc“ steht für den Steinbruch, „Rouler“ für „rollen“, eine Anspielung auf die Straße Via Silva.