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1111:pinnula

Pinnula (Erzähler)

Vollständiger Name Curiosus Noctuabundus Pinnula (*1030 in Rima, + 1104 in Monteleone)

Curiosus Noctuabundus Pinnula ist der Verfasser des siebenbändigen Werkes Longinquus Proficisi Noc tuabundi Pinnulae I-VII (übersetzt etwa „Die weiten Reisen des Curiosus Noctuabundus Pinnula, Band 1-7)“, meist einfach nur Pinnula genannt, das zu den bekanntesten Reisebeschreibungen in Cognitera gehört (1111 erschien ein achter Band).
Sein eigentlicher Familienname war Noctuabundus. Den Spitznamen Pinnula („Federchen“) erhielt er wegen seines prägnanten Stils und fleißigen Schreibtätigkeit schon in der Schulzeit. Die Bezeichnung bürgerte sich während der 1050er Jahre ein und blieb fortan bestehen.

Curriculum Vitae

Curiosus Noctuabundus Pinnula war der jüngste von fünf Geschwistern der wohlhabenden Familie Noctuabundus in Rima, die ein in der vierten Generation gutgehendes Bestattungsgewerbe betrieb. Er wurde am 15. Quili des Jahres 1030 in Rima geboren.
Den Sommer 1045 verbrachte Curiosus Noctuabundus Pinnula in einem Sanatorium in St. Brandon. Er hatte im vorangegangen Winter eine schwere Lungenentzündung überstanden und war in einem schlechten gesundheitlichen Gesamtzustand. Diese erste, wenn auch nicht sehr weite Reise prägte den 15jährigen für den Rest seiner Lebens: Das Interesse für ferne Länder und Kulturen war geweckt.
Da die Leitung des Familienunternehmens dem Bruder von Curiosus, Umbro, übertragen werden sollte, sah sich Curiosus nach einer anderen Betätigung um. Eine Offizierslaufbahn kam für ihn wegen seiner geringen Körpergröße (1,50m) und seines leichten Rundrückens nicht in Frage. Seine exzellenten Schulnoten und Fremdsprachenkenntnisse ebneten ihn (unter Zuhilfenahme des Einflußes seiner Vaters) aber den Weg in das diplomatische Korps der rimanischen Regierung.
Seine erster Einsatz führte ihn in den 1050er Jahren als jungen Assistenent nach Rosin und Deutschen, um den ausgehandelten Frieden nach der Défaite Wissenbourg zu überwachen und sichern.
Die Reisen des Curiosus Noctuabundus Pinnula sind ausführlich im Kapitel „Die zehn Reisen im Einzelnen“ beschrieben. Nach Veröffentlichung seines ersten Bandes im Jahre 1069 mehrten sich die kritischen Stimmen, die eine Suspendierung Pinnulas vom Staatsdienst forderten. Manche warfen ihm Indiskretionen, andere Hochstapelei vor. Tatsache ist, das einige Kritiker aus selbstsüchtigen Motiven handelten und mal diesen, mal den anderen Vorwurf benutzen, um ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu vertuschen. Insgesamt haben die Schriften des Pinnula im Jahre 1111 ein großes Ansehen und werden für weitgehend authentisch gehalten.

Nach Rückkehr von seiner siebten Reise beendete Curiosus Noctuabundus Pinnula die Diskussionen um seiner Posten als Gesandter und schied aus eigenen Wunsch aus dem Staatsdienst aus. Seine Erbe und seine zunehmende Einkünfte aus dem Verkauf seiner Bücher machten ihm ein Leben als Reiseschriftsteller möglich.

Hartnäckig hält sich überall das Gerücht, Curiosus Noctuabundus Pinnula sei im Jahre 1089 einem Überfall von verbrecherischen Wegelagerern aus Immorien in der Nähe von Portanigra, auf dem Rückweg seiner 9. Reise, zum Opfer gefallen. Dieser Überfall fand auch tatsächlich statt und Curiosus Noctuabundus Pinnula war auch tatsächlich Opfer, überlebte aber unverletzt. Dieses Gerücht ist aufgekommen, weil ein rimanischer Kaufmann von ähnlicher Statur und Alter bei diesem Überfall zu Tode kam. Curiosus Noctuabundus Pinnula nahm sich aber diesen Vorfall zu Herzen und beendete seine Reisetätigkeit. Im Jahre 1090 zog er sich auf den Wintersitz der Familie Noctuabundi in Monteleone zurück, wo er im Frühjahr 1104 friedlich starb. Den Einsatz lebenssverlängernder magischer Mittel lehnte er ab. Seine letzten Worte waren: „haud plus“ („mehr nicht“).

Curiosus Noctuabundus Pinnula ist vielleicht kein großer Diplomat gewesen, aber sicherlich ein großer Autor, der Ende 11., Anfang des 12 Jhdt. das Wissen um die Völker außerhalb Italicas vermehrt hat. Somit hat er auch zur Völkerverständigung beigetragen.
Er gilt als einer der ersten, die zum Zwecke der Wissesvermehrung reisten, ohne rein politische, religiöse oder finanzielle Gründe. Ein Forscherdrang wie der des Curiosus Noctuabundus Pinnula war zu seiner Zeit außergewöhnlich.

Der Schreibstil des Curiosus Noctuabundus Pinnula

Der Schreibstil des Curiosus Noctuabundus Pinnula zeichnet sich durch ein Bemühen aus, die Ereignisse lebendig, aber dennoch so zu beschreiben, daß man nicht behaupten kann, er ließe sich von einer Seite völlig vereinahmen. Er hat immer mindestens ein wenig Verständnis für die entgegengesetzte Meinung. Oft läßt er beide Seiten im gleichen Maße zu Wort kommen. Propaganda oder andere flammende Reden sind seine Sache nicht gewesen. Seine Texte sind von einem mal offenen, mal latenten, leichten Sarkamus durchdrungen. Kennzeichnend ist, das er die rimanische Kultur für die höchste hält; es fällt ihm schwer, die Bräuche anderer Kulturen als gleichwertig zu betrachten. Vor den meisten Humanoiden hat er jedoch Respekt, wenn sie sich wenigstens um ein wenig Kultur bemühen. Sklaverei lehnt er ab, aber eher aus Gründen einer gewissen „Sittenlosigkeit“ denn aus Gründen der Menschlichkeit. Die Leistungen von Frauen in Gebieten, die diesem Geschlecht sonst eher fern sind, toleriert er nicht nur, sondern erachtet sie als gleichwertig. Wie viele Rimaner so ist auch Curiosus Noctuabundus Pinnula kein begeisterter Seefahrer; wenn es sich einrichten läßt, reist er lieber zu Land, auch wenn es länger dauert und beschwerlicher ist. Er sagte einmal, so könne er erheblich mehr erleben und dokumentieren, das Leben auf See dagegen sei eintönig und das Tabakkauen mancher Matrosen empfinde er als widerlich. Außerdem ist überliefert, dass er unter Seekrankheit litt. Während frühe Auflagen seiner Bücher nur Bandnummern tragen, bekamen die Bände auf Anraten des Verlegers seit dem Jahre 1082 Titel.

Die zehn Reisen im Überblick

Reise Nr.ZeitraumZiele/AufenthalteGrund
11045 Tretoir-St.Brandon Kuraufenthalt
21051 - 1053 Tretoir-Wissembourg-TraumheimFriedensverhandlungen Rosin-Deutschen
31054 - 1057 Milo - Monteleone - Dag Gibi - Djarbad - CarakDiplomatische Beziehungen zu Tuskje
41059 - 1061Tretoir - Chateauvert - Schippenburg - Traumheim -Frankenfurth - Mondheim - Traumheim - Augenburg - Wissenbourg - Tretoir Einhaltung der Friedensvereinbarungen
51063 - 1073Immorien - Friggaroth - Szeldrena - Kazarinor - Bandu - Byzanth - Koron - Gassadyr - Dorkan - Astrachan - Karkotchs - Novostan - Silberberg - Krugli - Zweienbach - Augenburg - Schönhofen - Mayden - Zierburg Diplomatische Beziehungen zu Rejaska/Verschleppung
6 1074 Monteleone Erholung
7 1075 Tretoir - Llyravar - Freyburg - Zierburg Diplomatische Beziehungen zu Llyrien und Midland
8 1078-1080 Venira - Öl Gyldyr - Lühüz - Öl Gyldyr - Barakas - Sham el Sheijkh - Kyra - Kafir - Zaraya - Dag Gibi - Monteleone - Rima Studienreise
9 1086 - 1089 Tretoir - Wissenbourg - Schönhofen - Augenberg - Zweienbach - Unterberg - Schönhofen - Grombach - Mayden - Freyburg - Portanigra - Rima Studienreise
101190 Monteleone Rückzug ins Privatleben

Die zehn Reisen im Einzelnen

Die erste Reise (1045)

Reise Nr.ZeitraumZiele/AufenthalteGrund
11045 Tretoir-St.Brandon Kuraufenthalt

Die erste Reise diente nur einem Kuraufenthalt im St.Brandon, als sich Curiosus Noctuabundus Pinnula im Winter 1044/1045 eine Lungenentzündung zuzog, die nur schlecht auskurierte. Seine Eltern schickten ihn daher im Frühjahr 1045 nach St.Brandon, wo er vier Monate verbrachte. Diese erste Reise weckte die Neugier des jungen Curiosus, vor allen die Fahrt nach Venira und das unbekannte Tretoir. Er kannte bis zu diesem Zeitpunkt nur Rima und die nähere Umgebung der Hauptstadt.
Über diese Reise hat Pinnula erst rückblickend in seinem letzten Band geschrieben.

Die zweite Reise (1051-1053)

Reise Nr.ZeitraumZiele/AufenthalteGrund
21051 - 1053 Tretoir-Wissembourg-TraumheimFriedensverhandlungen Rosin-Deutschen

Die zweite Reise diente dem Zweck, zunächste einen Waffenstillstand und dann einen Friedenvertrag zwischen Rosin und Deutschen zu erzielen. Pinnula war damals ein junger Assistent ohne eigenen Verantwortungsbereich, der nur niedere diplomatische Tätigkeiten, hauptsächlich Botengänge, ausführte. Die Botengänge erlaubten ihn jedoch einen guten Einblick. Man sah ihn dem kleinen, leicht buckeligen Mann keine Bedrohung.

Die dritte Reise(1054-1057)

Reise Nr.ZeitraumZiele/AufenthalteGrund
31054 - 1057 Milo - Monteleone - Dag Gibi - Djarbad - CarakDiplomatische Beziehungen zu Tuskje

Auf der dritten Reise war Pinnula schon ein wenig aufgestiegen, führte aber immer noch keine wichtigen diplomatischen Tätigkeiten aus. Ziel war es, die Beziehungen zu Tuskje zu verbessern und auf ein sicheres Fundament zu stellen. Die Mission schlug weitegehend fehl, über die Gründe schrieb Pinnula ausführlich in Band II.

Die vierte Reise (1059-1061)

Reise Nr.ZeitraumZiele/AufenthalteGrund
41059 - 1061Tretoir - Chateauvert - Schippenburg - Traumheim -Frankenfurth - Mondheim - Traumheim - Augenburg - Wissenbourg - Tretoir Einhaltung der Friedensvereinbarungen

Auf der vierten Reise war Pinnula schon Chefdiplomat der Mission. Sein Korps war allerdings klein, man ging von einem Routineeinsatz aus. Infolge der Orage-Krise im Jahre 1062 verschlechterte sich jedoch die politische Lage innerhalb kürzester Zeit dramatisch. Pinnula gelang es, den Konflikt aufzulösen, ohne das ein weiterer Krieg zwischen Deutschen und Rosin ausbrach. In Rima brachte ihm dies viel Lob ein.

Die fünfte Reise (1063-1073)

Reise Nr.ZeitraumZiele/AufenthalteGrund
51063 - 1073Immorien - Friggaroth - Szeldrena - Kazarinor - Bandu - Byzanth - Koron - Gassadyr - Dorkan - Astrachan - Karkotchs - Novostan - Silberberg - Krugli - Zweienbach - Augenburg - Schönhofen - Mayden - Zierburg Diplomatische Beziehungen zu Rejaska/Verschleppung

Die fünfte Reise des Pinnula ist nicht nur die längste, sondern sicherlich auch die abenteuerlichste. Schon die Art und Weise, wie er durch Immorien kam, ist sehr unterhaltsam in seinen Aufzeichnungen zu lesen. Ziel der Reise war es, eine Einladung des Kaisers von Rejaska zu folgen und in diesem Land einen Verbündeten zu finden, der ein Gegenwicht zu Amara und Thedra stellen könnte. Doch kaum hatten die Gespräche begonnen, brach ein Bürgerkrieg in Rejaska aus. Der Rückweg nach Italica war abgeschnitten. Anstatt zu warten, bis sich die Lage beruhigt hatte, lies sich Pinnula mit nur einem Diener und einer Übersetzerin als Begleitung nach Dorkan einschiffen, um das Montantus nördlich zu umgehen. Der Rest der Gesandtschaft konnte sechs Monate später ohne Zwischenfälle nach Rima zurückkehren.
Das Schiff des Pinnula wurde jedoch auf dem Drachenmeer auf- und er und sein Diener als Gefangene nach Gassadyr gebracht. 1069 gelang ihm die Flucht nach Dorkan. Von dort aus gelangte er über Krolsk, Festen, Kümm und Midland wieder nach Rima.

Die sechste Reise (1073-1074)

Reise Nr.ZeitraumZiele/AufenthalteGrund
61073-1074 Monteleone Erholung

Da Pinnula die fünfte Reise in einem schlechten körperlichen Zustand beendet hatte, verbrachte er ein dreiviertel Jahr auf dem Wintersitz der Familie in Monteleone.

Die siebte Reise (1075)

Reise Nr.ZeitraumZiele/AufenthalteGrund
7 1075 Tretoir - Llyravar - Freyburg - Zierburg Diplomatische Beziehungen zu Llyrien und Midland

Die achte Reise (1078-1080)

Reise Nr.ZeitraumZiele/AufenthalteGrund
8 1078-1080 Venira - Öl Gyldyr - Lühüz - Öl Gyldyr - Barakas - Sham el Sheijkh - Kyra - Kafir - Zaraya - Dag Gibi - Monteleone - Rima Studienreise

Die neunte Reise(1086-1089)

Reise Nr.ZeitraumZiele/AufenthalteGrund
9 1086 - 1089 Tretoir - Wissenbourg - Schönhofen - Augenberg - Zweienbach - Unterberg - Schönhofen - Grombach - Mayden - Freyburg - Portanigra - Rima Studienreise

Die zehnte Reise(1090)

Reise Nr.ZeitraumZiele/AufenthalteGrund
101090 Monteleone Rückzug ins Privatleben

Editionsgeschichte der Pinnula

Die Original sprache der Pinnula I-VIII ist rimanisch. Inzwischen wurden Band 1-5 in sechs Sprachen übersetzt (rosin, deutsch, midländisch, elfisch, krolsk und kümm), Band 6 und 7 in vier Sprachen, Band 8 liegt bislang nur in rimanisch vor.

TitelErstausgabejahrBand Nummerbesprochene Reise(n)Erste Auflagenhöhe
“Krieg auf der Via Gallia“1069Band I2.150
“Tumb in Tuskje“1075Band II3.500
„Die Orage-Krise“1076Band III4.500
“Die große Runde“1080Band IV5.2500
“Betrachtungen“1082Band V5.&6.2200
“Elfenland“1084Band VI7.2000
“Zwischen Zweienbach und Barakas“1090Band VII8.&9.2300
“Erste und letzte Ziele“1111Band VIII1.&10.400

Die Bände I-VIII wurden inzwischen mehrfach wiederaufgelegt und erreichen eine Gesamtauflagenhöhe im fast sechsstelligen Bereich.
Darüberhinaus gibt es inzwischen einige ungenehmigte Raubdrucke von schlechter Druckqualität, meist aus deutscher Produktion.
Im Jahre 1111 erscheint aus dem Nachlass der letzte Band aus der Feder des „Federchens“, es hat den Titel „Erste und letzte Ziele“. Der Verlag war vorsichtig und entschied sich zunächst nur für eine kleine Auflage. Da aber schon im gleichen Jahr Raubdrucke mit dem Titel „Die letzten Abenteuer des Noctabundus Pinnula“ erscheinen, wurde die Auflage inzwischen auf 2000 Stück erhöht.

Popularität der Pinnula

Mit der sukzessiven Veröffentlichung der ersten vier Bände mittels durch Buchdruck hergestellten Ausgaben (die auch für den unteren Mittelstand bezahlbar waren) wurden die Pinnula sehr schnell bekannt und beliebt, besonders in Italica, Rosin und im Süden von Deutschen. Sie erlebten nach Veröffentlichung der Ausgaben in rosiner und deutscher Sprache in diesen Ländern noch einmal einen Popularitätsschub. In Midland und Kümm verkauften sich die Bücher ebenfalls gut. Die Auflage der Bände 1-5 aus den Jahren 1094-1105 in elfischer Sprache umfasst nur jeweils 100 Exemplare, die bisher nur zur Hälfte verkauft sind. An der Übersetzung in die rosiner Sprache der Bände I-VII hat Curiosus Noctuabundus Pinnula maßgeblich mitgewirkt.

Trauma1111

1111/pinnula.txt · Zuletzt geändert: 2020/08/12 10:38 (Externe Bearbeitung)