Das Dorf ist ein wichtiger Warenumschlagsplatz für landwirtschaftliche Güter aus der Gegend. Der Wochenmarkt ist nach Trêtoir der größte im südlichen Rosin. Es kommen viele Händler aus der Hauptstadt, um Waren für dieselbe einzukaufen.
Im Jahre 663 wollte der damalige König von Rosin beweisen, dass er mit seinem Lieblingspferd in einem Tag von Trêtoir nach Vielle gelangen könne. Auf der Höhe des heutigen Boitin fing sein Pferd an zu lahmen, weil ein Hufeisen sich gelockert hatte. Auf der Suche nach einem Schmied fand er nur einen alten Mann mit Krückstock, der auf das Lieblingspferd des Königs blickte und sagte: „Reste à savoir si on veut être le bourrin de Roi ou un vielle homme, qui boite aussi“.
(„Bleibt die Frage, ob man das Pferd des Königs sein will oder ein alter Mann, der ebenfalls humpelt“). Ein Gardist des Königs, der wegen dieser Unverschämtheit den alten Mann maßregeln wollte, wurde vom König zurückgehalten. Der König trug dem alten Mann im Scherz den Befehl auf, an der Stelle des Zusammentreffens dafür zu sorgen, dass eine Schmiede errichtet werden sollte.
Als 23 Jahre später der arbeitslose Schmied und aus Llyrien verstoßene Elf Aquitaine auf der Suche nach Arbeit nach Trêtoir ziehen wollte, erzählte man ihm von der Geschichte und schlug ihm vor, an der Stelle des heutigen Boitin seine Schmiede zu errichten. Aquitaine war zunächst skeptisch, baute aber im Jahre 685 einen einfachen Verschlag, in dem er einfache Beschlagarbeiten und Tierfutter anbot. Der Adel von Rosin erinnerte sich ebenfalls an die Geschichte aus dem Jahre 663 und hielt zunächst nur zum Spaß dort an, aber die Schmiede etablierte sich und im Laufe der Jahre bildete sich ein Siedlung.
Die Schmiede Aquitaine, die auch Tierfutter und Stallplätze bietet, gibt es immer noch.
Bauer Claude Bertrand hat seinen Hof in Boitin.
Der Name des Dorfes leitet sich von „boiter“ (= hinken, lahmen, humpeln) ab (siehe „Geschichte“).