Am 1. April 1873 hält ein Regiment badischer Infanteristen im Grenzgebiet bei Igelswies ein Manöver ab. Ein Trupp aus 30 Rekruten verläuft sich, gerät ohne es zu merken auf württembergisches Gebiet und trifft auf einige Württembergische Jäger. Die Rekruten halten dies für einen Teil des Manövers und eröffnen das Feuer. Da ein Feuerhagel aus Platzpatronen absolut harmlos ist gibt es keine Verletzten. Die Jäger erwidern zunächst das Feuer, ziehen sich aber schnell vor der Übermacht zurück. Die Rekruten setzen nach und erobern Igelswies, dabei geraten die sechs Jäger in Gefangenschaft. Der Irrtum ist zwar bald aufgeklärt, doch führt dieser Vorfall zu ernsten Irritationen. Über mehrere Wochen herrscht auf höchster diplomatischer Ebene rege Betriebsamkeit zwischen Karlsruhe und Stuttgart. Als im September schließlich der badische Großherzog wohlwollend in Stuttgart empfangen wird kommt es zur Annäherung der beiden Staaten und zum Abschluss eines Verteidigungsbündnis zwischen den Königreichen Bayern und Württemberg sowie dem Großherzogtum Baden. Damit entziehen sich die Süddeutschen Staaten dem preußischen Einfluß soweit wie möglich, das Deutsche Reich umfasst daher ziemlich genau das Gebiet des Norddeutschen Bundes.

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