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Staub der Götter

ACHTUNG! Diese Kampagneninformation ist nicht für Spieler gedacht. Wenn Sie kein Spielleiter sind, der diese Kampagne leiten möchte, dann hören Sie hier auf zu lesen. Zurück zu Trauma 1111

Die Kampagne Staub der Götter spielt in Rejaska des Jahres 888 (wie 1111 aber TEG 6) und ist für drei fest vorgegebene Spielercharaktere gemacht.
Es ist zwar vorstellbar, dass weitere Spielercharaktere Teil nehmen, aber die drei vorgegebenen sollten unbedingt gespielt werden. Es handelt sich um folgende:

Hochelfischer Geschichtskundiger Avathariel o'Kirijon
Rejaskanischer Seher Tarok Xorbesh
Rejaskanische Magierin Tami Wumbaba

Vorgeschichte:

Diese Information kennt nur Avathariel

Avathariel ist der Abgesandte der hochelfischen Kundigenkreises für frühe Geschichte in der Stadt Kirijon in Thedra. Er wurde vom Kreis nach Rejaska geschickt, um ein Grabmal zu untersuchen, in dem sich, einer alten Schrift zufolge, sehr alte Informationen über das Entstehen zu finden sind. Avathariel konnte sich für diese ehrenvolle Aufgabe gegen einen anderen Mitbewerber durchsetzen - seinen jüngeren Zwillingsbruder Mithochondriel. Dieser ist seitdem böse darüber und war bei Avathariels Abschied nicht anwesend.

Avathariel bekommt von seinem Kreis eine Abschrift einer Übersetzung einer uralten Keilschrifttafel, die wohl folgendes besagt:
„Der rechte Arm des Goldenen weist zu den zwei Männern. Tief in der Schwärze liegt der schöne Hauch des Todes, denn das Grabmal des Gottes wird glänzend verborgen.“
Die Übersetzer sind sich aber sehr sicher, dass sie die Wortbedeutung der Keilschrift nicht richtig ins Hochelfische übersetzen konnten.
Die Alten des Kreises denken jedoch, dass ein Kundiger vor Ort die Bedeutung herausfinden könnte.

Das Treffen von Avathariel und Tarok

Diese Information kann den Spielern zu Beginn des Spiels vorgelesen werden.

Noch war die Sonne nicht aufgegangen, aber flussabwärts zeichnete sich schon ein hellerer Streifen am nächtlichen Horizont ab. Völlig außer Atem stach der schlanke, junge Seher wieder und wieder mit der Stange ins untiefe Wasser des Selam, der an dieser Stelle immer sumpfiger und bewaldeter zu werden begann. Das flache Einbaumkanu kam nur noch träge vorwärts. Einerseits wegen der Schlingpflanzen, die die gesamte Wasseroberfläche bedeckten aber andererseits vor allem weil die Kräfte des Sehers immer mehr erlahmten. Kalter Schweiß glänzte auf seiner dunklen Haut.
Er war nun schon seit einigen Stunden auf der Flucht vor den Kämpfern des Stammes der Seliti - seines eigenen Stammes. Oder besser gesagt, seines ehemaligen Stammes, denn Petal-Ha, der Häuptling, war ihm schließlich auf die Schliche gekommen und hatte sein Intrigenspiel durchschaut. Das sorgfältige Lügengebäude stürzte ein und offenbarte dem Häupling, dass er Warrai, seine Lieblingsfrau, hatte zu Unrecht steinigen lassen. Der Seher und Warrais Dienerin, Arla, hatten das Gerücht ihres Ehebruchs in Umlauf gebracht, um ihre eigene, unrechtmäßige Liebschaft zu verheimlichen, welcher Warrai auf die Schliche gekommen war. Der Häuptling hatte in seiner rasenden Wut Warrai steinigen zu lassen. Doch sein Zorn verflog nicht. Nachdem Warrais Leichnam blutüberströmt zwischen den faustgroßen Steinen am Fuß der Richtmauer lag, wollte er ihre Dienerin ebenfalls steinigen zu lassen, worauf diese mit der ganzen Wahrheit herauskam um ihr Leben zu retten. Aber sie irrte sich! Der Häuptling verdrehte wie wahnsinnig die Augen, stach ihr in den Unterleib und warf sie ins Feuer, worin sie sich jämmerlich wand und schrie, bevor sie endlich zur Ruhe kam. Das war der Moment, wo Petal-Ha den Seher mit Augen wie Drachenmäulern anstarrte, denn das heißeste Feuer der Rache loderte in ihnen. Der Seher sprang in blinder Angst auf ein Pferd und ritt wie eine gestochene Felsenspinne aus dem Dorf hinaus und zum Fluss hinunter, wo er ein Kanu zu Wasser lies und den dunklen Fluss hinunter stakte. Hinter ihm war die ganze Meute des Häuptlings mit Fackeln und Sichelschwertern. Das war um Mitternacht.
Er hängte die Verfolger ab und fuhr eine ganze Weile zügig mit der Strömung. Er dachte, die Männer hätten ihn verloren, doch vor einigen Minuten hatte einer der Kämpfer ihn entdeckt und holte langsam aber sicher auf. Getrieben von der versprochenen Belohnung für den Kopf des Sehers, war der Stammeskrieger ihm mit voller Kraft auf den Fersen. Seine Muskeln arbeiteten geschmeidig und schnell. Er war ein geübter Bootfahrer. Der Seher hörte die rhytmischen Platscher im Wasser, die sein Verfolger mit der Stange machte. Seine eigenen waren deutlich seltener zu hören. Dann hatte der Kämpfer den Seher eingeholt. Er sprang behende in dessen Boot, das Sichelschwert schlagbereit in der Rechten. Dem Seher war die Stange aus der Hand gefallen, als das Boot schwankte. Er ging auf die Knie, sein Schicksal erwartend. Der Kämpfer holte aus.

Ein Pfeil zielte auf die Männer im Boot. Ein guter, gerader Pfeil, dessen Spitze in den Schmieden von Kirijon gefertigt worden war, von uralten Elfenschmieden, die ihr Handwerk seit hundert Jahren ausübten. Der Pfeil lag in der Sehne eines Bogens, der ebenfalls von Meistern gefertigt worden war. Und die Sehne wurde ausgezogen von der Hand eines blasshäutigen Schützen, der von der hochelfischen Akademie für Geschichte ausgewählt und entsandt worden war, um im Süden Rejaskas ein uraltes Grabmal zu finden.
Er war eigentlich nur zufällig am Fluss und hatte sein Nachtlager unauffällig zwischen hohem Schilfrohr am Ufer aufgeschlagen. So unauffällig, dass es nicht einmal die brütenden Enten störte. Er war geweckt worden vom Platschen der Holzstangen im Wasser und wurde nun Zeuge der Verfolgung zwischen dem schlanken jungen Mann, der von einem mächtigen Kämpfer verfolgt wurde. 'Wer mögen diese Männer sein', dachte er. 'Vielleicht ein Fischer oder Entenjäger, der von einem Räuber überfallen wurde?' Normalerweise ist es nicht die Art der Elfen, sich in fremde Angelegenheiten einzumischen, aber der Elf hatte schon einige Zeit ergebnislos im Land gesucht und sich dazu entschlossen, sich mit einem Einheimischen zusammen zu tun. Der junge Mann könnte ihm nützen, da er die Sprache des Landes besser verstand und sich aufgrund seiner jugendlichen Aufgeschlossenheit eher auf die Gesellschaft eines fremden Elfen einlassen würde. Das Boot war nur noch einen lockeren Steinwurf entfernt, als der Pfeil abschnellte.
Er traf Garlak, den Kämpfer, genau in dem Moment als er zum tödlichen Hieb ausholen wollte, in die Brust. Er schrie überrascht auf, verlor das Gleichgewicht und fiel schwer verwundet und mit einem lauten Klatschen ins Wasser. Eine erschreckte Entenschar flatterte schnatternd auf. „Da vorne ist etwas“, hörte man eine Stimme flussaufwärts rufen. Mehr Boote mit Stammeskämpfern glitten weiter hinten durch die Dunkelheit.
Der Seher war sichtlich überrascht von der unerwarteten Rettung. Er schaute umher und entdeckte den Elf, der aufrecht am Ufer stand und bereits den nächsten Pfeil eingelegt hatte. Der Elf war ebenfalls überrascht von der unerwarteten Verstärkung und winkte dem jungen Seher zu. 'Komm. Spring.' Der Seher stieß sich vom Boot ab und tauchte ins Wasser ein. Mit der letzten Kraft schwamm er durch die Schingpflanzen ans Ufer, wo ihn der Elf hinaufzog. Das Boot trieb langsam weiter. Der Elf schnitt mit seinem Dolch ein paar Schilfrohrhalme ab und reichte eines dem Seher. „Mit Rohr unter Wasser atmen.“ erklärte er und zog den Seher mit sich zu einer seichten Stelle zwischen dichtem Schilf und beide glitten unter die dunkle Wasseroberfläche, die Lippen fest um die Schilfrohre gepresst.

Der Seher lag unter Wasser und atmete schwer durch das Schilf. Er war nicht nur erschöpft, sondern auch aufgeregt, denn der Elf, der neben ihm im Wasser lag, war vielleicht der weiße Mann, den er seit Jahren immer wieder in seinen Träumen gesehen hatte. Zum ersten mal im Alter von 11. Der alte Seher des Dorfes erzählte ihm damals, dass es eine Legende gibt, derzufolge ein weißer Mann den König des Landes stürzen wird. Der alte Seher nahm ihn wegen dieses Traumes als Schüler an. Seitdem hatte er einige Male wieder Träume mit dem weißen Mann. Und nun hatte ein weißer Mann ihm das Leben gerettet. Seine Träume und das Auftauchen des Fremden konnte kein Zufall sein.

Erst als sie sicher waren, dass die Verfolger gegangen sein mussten, tauchten sie wieder aus dem Wasser auf.
Sie saßen im Schilf und schauten umher, um sich zu vergewissen, dass niemand mehr da war. Die Sonne ging gerade auf und der Tag am Fluss erwachte. Sie schauten sich schweigend an, bis der Seher sagte:„Du hast mir das Leben gerettet. Mein Name ist Tarok. Ich will Dich begleiten. Wie ist dein Name?“

„Mein Name ist Avathariel. Komm.“

Tami trifft Avathariel und Tarok

Diese Information kann den Spielern zu Beginn des Spiels vorgelesen werden.

Tami stakte, nachdem sie das Boot gestohlen und ihr Dorf verlassen hatte, die halbe Nacht den Fluss hinunter bis ihre Arme lahm wurden und sie die Stange kaum noch festhalten konnte. Doch sie kannte die Gefahren des Flusses und blieb wachsam, bis sie eine geeignete Stelle fand um an Land zu gehen und das Boot, das sie jetzt ihr Eigen nannte zu verstecken.
Nachdem sie ein paar Stunden geschlafen hatte, brach sie sogleich wieder auf. Noch war sie nahe dem Dorf und bestimmt hatte man das Fehlen des Bootes und auch Ihr heimliches Verschwinden schon bemerkt. Sie wollte so schnell wie möglich weiter weg.
Schon nach kurzer Zeit sah sie in der Ferne zwei Gestalten am Ufer entlang gehen. 'Wie seltsam, warum gingen sie zu Fuß?' war ihr erster Gedanke, doch als sie näher kam stockte ihr der Atem. Da war ein weißer Mann! Natürlich wußte Tami, dass es auch weiße Menschen gibt, aber einen selbst zu erblicken war etwas ganz anderes. Sie stakte erneut und holte die beiden schließlich ein. Nach einem kurzen Gespräch, bei dem sich Tami Mühe gab, den fremden Weißen nicht anzustarren, ließ sie die beiden Männer einsteigen und mitfahren.
Sie schienen auf der Suche nach einem alten Grab zu sein, von dem Tami noch nie etwas gehört hatte.
So stakten sie weiter den Fluss hinunter und Tami schielte des öfteren mal nach diesem seltsamen weißen Mann. Aber auch der andere war irgendwie seltsam. Er war zwar schwarz wie sie, hatte aber silberne Ringe überall. Und auf den Augenliedern hatte er sich Augen auftätowiert. Wie unheimlich,…
Kurz fragte sie sich, ob die beiden wirklich die richtigen Begleiter auf ihrer Reise waren, aber schließlich siegte die Neugier, die beiden waren doch ziemlich interessant.



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1111/staub_der_goetter.txt · Zuletzt geändert: 2020/08/12 10:38 (Externe Bearbeitung)