Anrede: Herr
Niederer Adelsstand in Italica, Rosin, Deutschen und Tuskje.
Im antiken Rimanischen
Reich ursprünglich der zu Pferde kämpfende Krieger. Aus dem Stand der
Ritter erwuchs im späteren Italica der Geldadel, der auch Zugang zu höheren
politischen Ämtern erhielt.
Bei der Gründung von Deutschen wurde die
politische Idee des Ritterstandes übernommen und hat sich in den letzten
200 Jahren bedeutend weiterentwickelt. Vor allem unter der Herrschaft des
deutschen Königs Carl Willhelm v. Dorrlach wurden viele neue Gesetze
erlassen, die den unkontrolliert marodierenden Ritterstand einerseits in
seine Schranken wies, ihm aber auf der anderen Seite eine politisch
gefestigtere Stellung gab.
Der Ritterstand wird nicht vererbt, sondern durch Ausbildung als Page und
Knappe und den Ritterschlag durch einen Bannerherrn oder höheren Adligen
erworben oder für besondere Verdienste verliehen.
Viele höhere Adlige sind
zwar Ritter, aber nicht jeder männliche Adlige muss es gezwungenermaßen
sein. Die Angehörigkeit zum Ritterstand hat stets eine militärische, bzw.
kämpferische Seite, zu der sich nicht jeder Angehörige des Hochadels
berufen fühlt, obgleich ein Fehlen des Ritterstandes zu einer gewissen
Herabsetzung des Ansehens eines Adligen führt.
Ritter von Deutschen werden sowohl von Untergebenen als auch von Höhergestellten mit Herr und dem Vornamen angesprochen. Nur Bannerherren haben hin und wieder ein 'von' in ihrem Namen und werden dann z. B. Herr William von Brunhilden genannt. Höhere Adlige spricht man zusätzlich mit Herr an, um ihren Ritterstand zu ehren. Z. B. eure Durchlacht Herr Baron von Hartmannsburg.
Es gibt drei verschiedene Stufen der Ritterschaft:
Garderitter wohnen am Hofe ihres Herrn und bilden dessen unmittelbar stehende Armee. Sie verfügen selten über nennenswerten Privatbesitz und können von ihrem Lehnsherrn jederzeit an einen beliebigen Ort geschickt werden, um seine Interessen zu vertreten. Diese Stufe des Ritterstandes entspricht dem ursprünglichen Bild des Ritters.
Ritter verwalten für ihren Lehnsherrn ein Stück Land, von dem sie sich selbst versorgen können. Auch sie bilden das Heer ihres Lehnsherrn und sammeln sich beim Ruf zu den Waffen unter seinem Kommando. Sie können einen Schlachtwimpel an ihrer Lanze führen.
Bannerherren halten gewöhnlich beträchtliche Ländereien und haben
mindestens drei Garderitter unter sich. Der Name leitet sich ab von ihrem
Banner, mit dem sie in die Schlacht reiten, um ihre untergebenen Ritter zu führen.
Der Bannerherr besitzt oft einen großen Hof, ein feines Herrenhaus oder sogar
eine kleine Burg.
Bannerherrn können ausgebildete Knappen in den Stand des
Garderitters erheben. Ein Adliger, der dem Ritterstand angehört, ist stets
ein Bannerherr.
Ein Turnier ist ein Fest, das Rittern und anderen Kämpfern Gelegenheit gibt, ihre kämpferischen Fertigkeiten in freundlichem Rahmen zu zeigen und zu messen. Die Teilnehmer kämpfen mit stumpfen Waffen und dämpfen ihre Schläge, um den Schaden in Grenzen zu halten. Des Weiteren bietet ein Turnier den Teilnehmern die Möglichkeit, Ruhm zu erwerben, anderen Rittern und Damen des Landes zu begegnen und mehr Erfahrung zu gewinnen. Turniere folgen in ihrem Ablauf bestimmten Regeln, die aber von Hof zu Hof abweichen können.
Entweder das Turnier ist frei und jeder ehrenhafte Ritter kann daran teilnehmen oder es sind nur geladene Gäste zugelassen.
Beim Besuch eines Turniers muss ein Ritter sich dem Gastgeber vorstellen. Wenn er nicht an den Kämpfen teilnehmen will, ist hier der richtige Zeitpunkt, dies zu erklären.
Alle Ritter des Turniers müssen sich beim Herold des Turniers anmelden. Ein Ritter kann sich für das Lanzenstechen eintragen lassen. Der Herold teilt ihm seinen Gegner, Ort und Zeit des Lanzenganges mit. Ein Ritter kann sich zusätzlich zum Gestampfe melden und sollte sich gleich für eine Seite entscheiden. Und ein Ritter kann, sofern er das Bedürfnis hat, Forderungen gegen andere Turnierteilnehmer aussprechen.
Ein Ritter, der sich zum Lanzenstechen hat eintragen lassen trifft zum bestimmten Zeitpunkt auf einen anderen Ritter. Beide Ritter erscheinen hierzu mit Ross, Plattenpanzer, Schild und Lanze. Jeder Ritter führt so viele Lanzengänge wie nötig, um auszuscheiden oder all seine Kontrahenten zu besiegen.
Es stehen bei jedem Ausscheidungskampf drei Lanzen zur Verfügung. Wenn alle Lanzen brechen und beide Ritter immer noch im Sattel sitzen, wird zu Fuß mit dem Schwert oder einer anderen Schlagwaffe weitergekämpft, bis einer zu Boden geht.
Der Gewinner des ersten Lanzenganges kommt in die nächste Runde und tritt gegen einen anderen Gewinner der ersten Runde an. So geht es weiter, bis der Sieger feststeht.
Ein Lanzengang wird folgendermaßen durchgeführt:
Beide machen einen Zweihandspeerwurf (max. so hoch wie Reiten). Jeder Treffer verursacht W(15+E) Schaden. Wenn mindestens einer getroffen hat, machen beide Ritter einen ST-Test, ob sie im Sattel bleiben können. Der, der den höheren Schaden verursacht hat, bekommt für den Test einen Bonus in Höhe der Differenz des Schadens, der andere einen entsprechenden Abzug. Wenn ein Ritter getroffen hat, aber nicht selbst getroffen wurde, dann kann er bei einem misslungenen ST-Test höchstens seine Lanze verlieren und bekommt die nächste von seinen drei Lanzen. Wenn ein Ritter getroffen wurde und den ST-Test nicht schafft, dann wird er aus dem Sattel gehoben. Es kann durchaus sein, dass beide Ritter ihren ST-Test nicht schaffen. Es wird aber derjenige aus dem Sattel gehoben, der seinen Wurf knapper unterboten hat.
Bei jedem Treffer bekommt die Lanze pro 10 verursachten Schadenspunkten selbst einen Strukturpunkt Schaden und es muss ein Bruchtest gemacht werden.
Selbst wenn beide Ritter sich im Sattel halten können, bekommen sie durch den Lanzentreffer Schaden. Die Plattenrüstung hält 18 (20) Punkte ab. Alles was darüber geht, wird an einer Trefferzone (W10+10) abgestrichen. Dadurch hat der Getroffene einen Abzug auf seine Handlungen.
Ein Kampf zu Fuß wird nach normalen Kampfregeln ausgetragen.
Jeder Ritter kann zu Beginn des Turniers Forderungen beliebiger Art aussprechen. Z.B. an alle Schippenburger zum Kampf mit Streitkolben, an jedermann zum Kampf mit Lanze und Schwert, an alle Ritter aus Rosin zum Lanzengang aufs erste Blut. Jeder, der sich herausgefordert fühlt, kann eine solche Herausforderung annehmen.
Des Weiteren können auch persönliche Herausforderungen gegen einen bestimmten Ritter ausgesprochen werden. Eine solche Forderung grundlos abzulehnen zieht meistens Gerüchte über Feigheit nach sich. Ein Ablehnungsgrund wäre zum Beispiel eine Verletzung.
Das Gestampfe ist ein Scheingefecht von der Größe einer kleinen Feldschlacht. Es gibt zwei Heerführer, zu denen sich jeder teilnehmende Ritter melden kann. Es werden stumpfe Waffen benutzt und die Schläge gedämpft.
Teilnehmer können sich freiwillig aus dem Gestampfe zurückziehen oder von einem der Marschälle vom Feld geschickt werden, da sie als besiegt angesehen werden können. Ritter können vom Ross geworfen werden, andere Rösser erbeuten, von ihren Knappen oder einem befreundeten Ritter ein neues Ross oder Waffen bekommen. Es wird nicht pausenlos dreingeschlagen. Knappen reiten mit neuen Rössern umher, leisten erste Hilfe und eskortieren Gefangene vom Feld. Grüppchen von Rittern warten in Reserve auf ihre Gelegenheit, während sie sich mit Wein stärken und kritisch beobachten. Anführer konferieren über die weitere Vorgehensweise. Sturmangriffe brechen los, Gegenattacken werden geführt, die Marschälle reiten umher und fällen die Urteile über die Besiegten.
Nur stumpfe Waffen sind erlaubt.
Gegner dürfen nicht hinterrücks angegriffen werden.
Gegner ohne Helm dürfen nicht angegriffen werden.
Rösser dürfen nicht angegriffen werden. die Verletzung eines Reittieres ist Grund zum sofortigen Verweis vom gesamten Turnier.
Unehrenhafte Ritter sind von Turnieren ausgeschlossen. Das sind unter anderem Raubritter, Piraten, Brandstifter oder Ritter, die sich als Wucherer (Geldverleiher mit Zinsen) betätigt haben, Kirchen entweiht haben, Damen unehrenhaft behandelt haben, mit bösem Willen gemordet haben, einen Eid oder ein Versprechen gebrochen haben, sich als Feigling in der Schlacht erwiesen haben.
Ein Turnier kann als rein sportliche Veranstaltung ablaufen, es gibt aber an verschiedenen Orten auch Turniere, in denen sogar tödliche Schläge erlaubt sind oder gefangene Ritter echtes Lösegeld zur Freilassung zahlen müssen.
Die Gunst einer Dame ist ein sichtbares Zeichen, das eine Dame einem Geleibten oder einem Ritter in einem Turnier aushändigt. Ritter streben danach, die Gunst einer Dame zu erhalten, die sie inspiriert. Üblich als Gunstbeweis sind Schals oder Ärmel, aber auch Handschuh, eine Halskette oder ein Ring kann diese Rolle übernehmen. Die Gunst wird entweder an der Rüstung (z.B. Armschiene) oder an der Lanzenspitze getragen.
Generell sind Magier auf Turnieren ungern gesehen. Es ist ihnen auf keinen Fall erlaubt, ihre Kunst zu Gunsten oder Ungunsten eines Turnierteilnehmers anzuwenden. Um dem Missbrauch von Magie auf Turnieren vorzubeugen, gibt es meistens einen oder mehrere allgemeine Magier, die das Treiben überwachen und eine Anwendung von Magie feststellen oder sogar verhindern können.
Eine magische Zuwiderhandlung auf einem Turnier wird stets öffentlich angeprangert und empfindlich bestraft.
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