Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


1111:bauersknecht

Bauersknecht (Beruf)

weibliche Form: Bauersmagd.

Der Bauersknecht ist eine landwirtschaftliche Hilfskraft, die von einem Bauern bezahlt und meistens auch untergebracht wird.

Aussehen

Der Bauersknecht / die Bauersmagd hat kein eigenes äußerliches Erkennungsmerkmal. Typisch ist ein einfache, robuste Kleidung und eine Mütze mit bindbaren Ohrenschutz.

Entlohung

Geld gibt es nur selten und dann wenig; Kost und Logis beim arbeitgebenden Bauern sind jedoch üblich, ebenfalls die Bereitstellung von Schuhwerk und Kleidung. Manche Knechte oder Mägde haben die Möglichkeit, ein sehr geringe Anzahl eigene Nutztiere zu halten, z.B. eine Ziege oder zwei bis drei Kaninchen.

Fähigkeiten

Die Fähigkeiten eines Bauernknechts sind davon abhängig, in welchen Bereichen er eingesetzt wird. Neben landwirtschaftlichen Kenntnissen kann sich ein Bauersknecht unter Umständen auch viele tätigkeitsverwandte Fähigkeiten aneignen, z.B. Käseherstellung, Fischzucht oder Küfern. Im Allgemeinen sind Bauersknechte und Bauersmägde einfache und robuste Menschen, die körperliche Arbeit gewohnt sind.
Beispiel: Bauer Claude Bertrand aus Boitin in Rosin beschäftigt die Magd Othilde (*1070). Sie ist schon seit über 20 Jahren auf dem Hof der Bertrands. Neben hausfraulichen Tätigkeiten hat sie außerdem Erfahrung im Korndreschen, in Hühnerhaltung, Käseherstellung und Kindereziehung. Sie ist unverheiratet und hat und hatte keine Kinder.
Die meisten Bauersknechte und -Mägde können weder lesen, schreiben noch im Zahlenraum ab 20 rechnen; Staaten mit hohen Bildungsstand bilden jedoch eine Ausnahme: In Rosin z.B. können viele Bauersknechte und -Mägde zumindest rudimentär lesen und schreiben und beherrschen einfaches Rechnen.

Sozialer Status

Der soziale Status eines Bauernknechtes ist in fast allen Gesellschaften gering; unter dem Bauersknecht stehen nur noch wenig Berufe, z.B. Tagelöhner, Bettler oder Lumpensammler.
Gleichwohl gibt es innerhalb des Berufstandes große Unterschiede: Der oberste Knecht eines einflußreichen Großbauern kann ein größeres Ansehen und mehr Geld im Beutel haben als ein Kleinbauer auf einem kargen Stück Land.

Gesellschaftlicher Status

Innerhalb der meisten Gesellschaften gilt der Bauersknecht zwar nicht viel, der Beruf gilt jedoch als ehrbar und anständig. Ein Aufstieg vom Bauersknecht zum Bauern wird deshalb meistens akzeptiert.
Das Bürgertum sieht auf die landwirtschaftlichen Hilfskräfte herab; es toleriert z.B. eine Heirat bestenfalls mit niederen Hausangstellten. Der Adel spricht nicht einmal vom Bauersknecht, darüber ist er erhaben. Will ein Adliger z.B. einer Magd eine Anweisung geben, so delegiert er die Überbringung der Anweisung meist an jemand anderen (z.B. seinem Diener), selbst wenn die Magd anwesend ist.

Ziele

Der Bauersknecht strebt danach, selbst ein Stück Land verpachtet zu bekommen, um es zu bewirtschaften. Dafür muß er sich mit Ehrgeiz und Fleiß hervortun, am wichtigsten ist jedoch eine Empfehlung beim Lehnsherren zu bekommen, um dieses Ziel zu erreichen.

Familiengründung

Für einen Bauersknecht ist es schwierig, eine Familie zu gründen und zun ernähren, solange er nicht zum Bauern aufgestiegen ist. Für eine Bauersmagd ist es nahezu unmöglich.

Viele Mägde und Knechte bleiben ihr Leben lang unverheiratet und kinderlos.

Andere berufliche Perspektiven

Oft verpflichten sich Knechte zum Dienst im Militär; manche Mägde erreichen eine gewisse berufliche Unabhängigkeit, indem sie sich spezialisieren, z.B. zur Köchin oder Hebamme, was in einem urbanen Umfeld (z.B. in der Stadt) besser möglich ist als auf dem Land.

Trauma1111

1111/bauersknecht.txt · Zuletzt geändert: 2020/08/12 10:38 (Externe Bearbeitung)