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1111:froschjaeger

Froschjäger (Beruf)

Wegen der Vorliebe der Einwohner von Rosin für den Verzehr von Fröschen hat sich der Beruf des Froschjägers etabliert.

Gesellschaft

Die Froschjagd ist jedem Rosiner erlaubt. Der Beruf des Froschjägers genießt in Rosin einen mittleren sozialen Status. Einerseits schätzt man ihre ausgetüftelten Jagd-Fähigkeiten, außerdem gelten sie als anständig und ehrlich, andererseits sind sie als Einzelgänger verschrieen, die das Geheimnis ihrer Fangmethoden sorgsam behüten.
Froschjäger kann nicht jeder werden, man muss in die Lehre eines erfahrenen Froschjägers gehen. Obwohl es keine Zunft ist, werden Neulinge oft verlacht und mit bösen, intriganten Streichen aus dem Gewerbe gedrängt.
Froschjäger tragen traditionell eine runde grüne Filzmütze, die links hinten mit roten Wollfäden oder Stoffstreifen geschmückt ist (für die Klitschangel).

Jagdreviere

1. Das ergiebigste, aber auch schwierigste und gefährlichste Fangrevier ist der südliche Teil des ehemaligen Marais de Grenouillon, südlich von Froschen. Hier gibt es die meisten Vollzeit-Froschjäger. Sie sind oft in Gardetetin und Détour anzutreffen. Nachteil: Die große Entfernung zu den Hauptabnehmern.

2. Am Compagnon (de Luneau), auf dem Abschnitt zwischen La Brioche und Genouon. Ergiebiges Fanggebiet, aber auch dieses ist von den Hauptabnehmern noch recht weit entfernt. Die meisten Froschjäger sind dort hauptberuflich Flussfischer, Brunnenputzer oder Bauersknechte.

3. An der Mère Ancienne, zwischen Vielle und Vinrouge. Nicht sehr ergiebiges Fangrevier, doch es ist leicht, Abnehmer für die Beute zu finden. Größere Erträge bietet das Gebiet nördlich der Mère Ancienne, das jedoch zu Llyrien gehört. Manch Froschjäger kehrte von dort nicht zurück…

4. Südlich von Trêtoir; dieses nicht sehr große Sumpfgebiet ist nocht relativ jung und wird erst seit ca. 20 Jahren zur Froschjagd genutzt. Die Frösche aus diesem Gebiet gelten außerdem als minderwertig. Vorteil: Große räumliche Nähe zu Abnehmern in Trêtoir.

5. Am Mittellauf des Atoneau, östlich von St.Brandon. Kleines, aber feines Jagdrevier mit gutem Ruf - fest in der Hand von zwei Froschjägerfamilien.

Die Jagd

Zur Froschjagd wird traditionell die Klitsch-Angel benutzt. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Ausführungen.
Zum einen eine normal gebaute Angel, an deren Ende sich ein roter Wollfaden befindet. Der Frosch schnappt sich den Wollfaden und verhakt sich für einen Moment mit seinen scharfen Zähnchen darin. Diese kurze Zeit reicht dem erfahrenen Froschjäger den grünen Gesellen mit einem wohlgezielten Ruck in seinen Fallkorb oder Deckeleimer zu thun, aus welchem der Frosch nicht mehr entfleuchen kann. Am lustigsten aber ist es, die Frösche mit einer Klitsch-Angel zu fangen. Man macht nähmlich eine gute Querhand oder etwas höher über dem Angelhaken ein Streifchen rothes Tuch. Sobald nun die Angel mit dem rothen Tuche in das Wasser geworfen wird, und es ein Frosch zu sehen bekommt, so kommt er auch sogleich zu dem Tuche hin. Unterdessen rückt man ihm den Angelhaken in die Haut, und zieht ihn also heraus.

Einige Froschjäger sind auch spezialisiert auf den Einsatz des Frosch-Schneppers, einer leichten Armbrust, oder jagen mit dem kurzen Bogen.

Die Beute

Schenkelfrosch
Beliebtester Frosch mit großen Schenkeln, die sehr delikat schmecken. Sie kommen nur in bestimmten Fanggebieten vor.

Grünfrosch
Verbreitetster Frosch, der in allen Fanggebieten gejagt werden kann.

Grenouille Naine
Kleiner, nicht so gut schmeckender aber geniesbarer Frosch.

Frösche als Lebensmittel

Von allen Fröschen sind besonders die Schenkel zum Verzehr sehr beliebt. Der Geschmack des Fleisches erinnert an junges, zartes Hühnchen, wobei das Fleisch in seiner Beschaffenheit etwas weichlicher und fetter ist. Dabei zeichnet sich der Grünfrosch durch besonders zartes und der Schenkelfrosch durch besonders großes Schenkelfleisch aus. Die Schenkel des Grenouille Naine sind nicht ganz so beliebt, wissen aber durch ihren milden, leicht moosigen Geschmack zu gefallen.

Die Schenkel erzielen bei Weiterverarbeitung der Frösche recht gute Preise. Adel und gehobenes Bürgertum kaufen 90% des Froschschenkelangebots auf. Das übrige Froschfleisch eignet sich beim Schenkelfrosch nicht zum Verzehr, es wird aber als Tierfutter benutzt. Das Restfleisch des Grünfrosches ist fast so schmackhaft wie seine Schenkel, dieses wird gerne auf Dorfmärkten in Umgebung der Fanggebiete verkauft. Dort kann man auch das Restfleisch des Grenouille Naine bekommen, das allerdings leicht zäh ist und etwas muffig schmeckt, was es zu einem billigen arme-Leute-Essen macht.

3 gehackte Naines mit Knoblauch (normales Mahl/halbe Tagesration): 3 bis 5 Petites
2 mit gewürztem Schweinehack gefüllte Grüne (gutes Mahl|halbe Tagesration): 6 bis 12 Facedfer
5 paar große Froschschenkel „a la Roi“ (sehr gutes bis exzellentes Mahl/halbe Tagesration): 2 bis 4 Sous

Die Abnehmer

Überall dort, wo viele Rosiner leben, vor allem dort, wo viel Adel wohnt.

Anzahl

Es gibt etwa 150 Froschjäger in Rosin, davon üben es aber nur etwa 30 als ihren alleinigen Beruf aus.
In Froschen gibt es die einzigen hauptberuflichen Froschjäger (Anzahl: 3) außerhalb von Rosin.

Über Frösche im Allgemeinen

„Seine liebste Nahrung sind die Fliegen, die er behend zu erschnappen, auch aus einiger Ferne durch starken Athemzug in den Mund zu ziehen weiß. Die Bienen haben einen argen Feind an den Fröschen. Denn, wenn sie schwer beladen vor die Bienenstöcke und Körbe kommen, und vor solchen aus Müdigkeit, wie es oft geschieht, in das Gras fallen, so werden sie von den darin verborgen liegenden Fröschen weggeschnappt und verschlungen; welches ihnen auch wiederfährt, wenn sie an das Wasser zu trinken und den Fröschen zu nahe kommen. Da die Frösche den Fischen, insonderheit den Karpfen, Brassen, Karauschen. ja so gar den Hechten und Giebeln, in den Seen, Teichen und Gewässern, großen Schaden zufügen, indem sie nicht allein den Leich der Fische verschlingen, sondern auch die zur Sommerszeit in der Brut sich befindenden matten Fische anfressen, und in der Menge anfallen: so macht ein erfahrner Landwirth, als das beste Mittel dagegen bekannt, wenn man Krebse in solche Wasser setzt, indem diese, als abgesagte Feinde der Frösche, solche beständig verfolgen, und endlich gar vertilgen. Sonst kann man die Frösche auch dadurch vertilgen, wenn man Hohlwurz in das Wasser wirft.“
…schrieb der deutsche Apotheker Hans Paul (*949) aus Zankelstein im Jahre 989 in seinem Kompendium Biologicum.

weitere Gefahren

Froschjäger sind sehr vorsichtige Leute, und das hat auch einen Grund. Seit einigen Jahren gibt es Gerüchte von großen Fröschen, die vor allem des Nachts die Froschjäger holen und verspeisen. Tatsächlich sind schon einige Froschjäger spurlos verschwunden und nie wieder gesehen worden. Einige Froschjäger wollen diese Froschmenschen schon gesehen haben.

1111/froschjaeger.txt · Zuletzt geändert: 2020/08/12 10:38 (Externe Bearbeitung)